Die Gruppe
Wir Menschen beanspruchen, etwas über die Welt zu wissen. Auch beanspruchen wir oft zu wissen, was gut ist und und welches Verhalten richtig ist. Wir tun das faktisch ohne den Kommentar des epistemischen Kommunitaristen, laut dem sich in unseren Geltungsansprüchen nur sozial stabile Meinungen, nicht aber Einsichten ausdrücken. Wir nehmen Stellung zu Meinungen und Handlungen tout court. Das ist das Phänomen der Normativität. Unser Ziel ist es, dieses Phänomen in vielen Facetten der Condition humaine und der modernen sozialen Welt aufzuklären.
Wir versuchten dieses Ziel mit den Mitteln der philosophischen Analyse und Synthese von Begriffen zu erreichen. Dabei bemühten wir uns, eine Tatsache zu beachten: Begriffe haben paradigmatische Fälle ihrer Anwendung und diese Fälle sind eingebettet in historisch variable Anschauung und in soziale sowie auch wissenschaftliche Praktiken. Auf diese Weise wollten wir erreichen, dass die hohen Explikationsstandards der analytischen Philosophie mit der dichten, auch historischen Empirie des alltäglichen und wissenschaftlichen Urteilens und Handelns verbunden wurden.
Ein weiteres zentrales Thema war eine Theorie des Erkennens, die nicht vom Pro und Contra des Skeptizismus angetrieben wird. Wie müssen wir uns die kognitive (und nicht bloß kausale) Verbundenheit mit der Welt denken, die wir in einem Wissen über die Welt haben? Historisch betrachtet ist das die Revitalisierung einer Erkenntnistheorie, die zwischen epistemisch besseren und schlechteren Methoden der Überzeugungsbildung unterscheidet.
Wir arbeiteten mit der anderen Professur für Philosophie an der ETH zusammen, mit der Professur für Wissenschaftsforschung, mit der Professur für Technikgeschichte sowie mit der Professur für Praktische Philosophie.