Forschung
Die Arbeit an dieser Professur beschäftigte sich mit einer breiten Palette philosophischer Themen: von Erkenntnistheorie und politischer Philosophie hin zu Moralphilosophie, Ethik und Philosophie der Wahrnehmung. Zentrale Begriffe unserer Arbeiten waren verschiedene Formen des Handelns (individuell, kollektiv, institutionell), die Intentionalität des Handelns sowie Normativität.
Unsere Arbeit war zwei Bekenntnissen verpflichtet. Erstens, Handeln aus erstpersonaler und zweitpersonaler Perspektive wird als fundamentale philosophische Grundbegriffe verstanden. Damit geht eine Absage an die Analyse von Handeln aus drittpersonaler, praxis-enthobener Perspektive, sowie die methodologische Privilegierung der Akteursperspektive in philosophischen Fragen einher. Die zweite Verpflichtung basierte auf der Überzeugung, dass Normativität ein irreduzibler Grundzug menschlicher Existenz ist. Diese Grundüberzeugung führt zu einer skeptischen Haltung gegenüber philosophischen und szientistischen Programmen des Naturalismus, d.h. gegenüber Theorien, die annehmen, dass naturwissenschaftliche Mittel alle Dimensionen der Wirklichkeit beschreiben und deuten können.